Am 3. Februar 2017 nahm die Lebenshilfe Landesverband Hamburg mit ihrem Flüchtlingsprojekt ZuFlucht Lebenshilfe an einem Fachtag des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge (ZKF) in Kooperation mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) zum Thema „Geflüchtete mit geistiger und/oder psychischer Behinderung“ teil.
Auf Einladung von Anselm Sprandel (Leiter des ZKF) fanden sich über 100 Vertreterinnen und Vertreter der Betreiber der Flüchtlingsunterkünfte, Organisationen der Behindertenhilfe, aus Behörden und Beratungszentren, ehrenamtlich Aktive in der Flüchtlingshilfe oder Selbsthilfeverbände von Menschen mit Behinderung zusammen.
Vorträge und Arbeitsgruppen
Zu Beginn gab es einführende Vorträge zu folgenden Themen: Der Weg der Geflüchteten in Hamburg und die Möglichkeit des Erkennens von Behinderung und Unterstützungsangeboten in Erstaufnahmen und Folgeunterkünften, die Gesundheitsversorgung Geflüchteter, die rechtlichen Grundlagen von Versorgung und Unterstützung sowie die Inanspruchnahme von Eingliederungshilfeleistungen durch Geflüchtete und die Erfahrungen der ehrenamtlich Tätigen.
Anschließend teilten sich die 119 Teilnehmenden in fünf Arbeitsgruppen. In diesen wurden die einführenden Vorträge aufgearbeitet und mit der eigenen Erfahrung verknüpft. Thematisch waren die Arbeitsgruppen auf das Erkennen und Unterstützungsangeboten in Erstaufnahmen und in Folgeunterkünften, auf die Gesundheitsversorgung von Geflüchteten und Möglichkeiten des Erkennens psychischer und geistiger Behinderungen und Möglichkeiten und Grenzen der Eingliederungshilfe ausgerichtet. Nach Berichten aus den Arbeitsgruppen und einer Aussprache wurden in einer zweiten Arbeitsgruppen-Phase Optimierungspotentiale für die Verbesserung des Hilfesystems für Geflüchtete mit Behinderung diskutiert, erarbeitet und anschließend dem Plenum präsentiert.
Aktueller Bedarf: Wünsche aus den Arbeitsgruppen
Über alle Arbeitsgruppen hinweg waren vor allem die Frage nach qualifizierten SprachmittlerInnen sowie der Wunsch nach Qualifizierung von Mitarbeitenden in den Unterkünften in Bezug auf Behinderung und einer gebündelten Informationsplattform für Leistungsansprüche, Beratungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten für Geflüchtete mit Behinderung präsent.
Die Lebenshilfe Landesverband Hamburg sieht den Fachtag als guten Aufschlag, um über die Situation von Geflüchteten mit Behinderung in Hamburg institutionenübergreifend in Austausch und Diskussion zu kommen, das Thema somit weiter in die Öffentlichkeit zu tragen und ist gespannt auf die nun folgende Auseinandersetzung.