Ein Projekt bei der Lebenshilfe Hamburg

In Einfacher Sprache:

Menschen mit Behinderung haben Rechte, zum Beispiel das Recht auf Hilfe-Leistungen. Das gilt auch für Flüchtlinge mit Behinderung. Aber viele Flüchtlinge mit Behinderung wissen nichts über die Hilfen. Zum Beispiel, welche Hilfen es gibt oder wo sie Beratung bekommen. Die Lebenshilfe Hamburg hat im Januar 2017 ein neues Angebot eröffnet, damit Flüchtlinge mit Behinderung Beratung und Unterstützung bekommen. Das Angebot heißt: Flucht und Behinderung. Die Robert Bosch Stiftung hat das Angebot mit Geld unterstützt. Im Jahr 2018 geht das Angebot weiter: Jetzt zahlt die Stadt Hamburg Geld dafür.

Flucht UND Behinderung

Seit Januar 2017 gibt es neben dem Projekt ZuFlucht (Qualifizierungen zum Thema Flucht und Behinderung) das Projekt Flucht UND Behinderung, das geflüchteten Menschen mit Behinderung niedrigschwellige Betreuung und Begleitung im Alltag anbietet. Dieses Angebot konnten wir dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Robert Bosch Stiftung ins Leben rufen. Das reguläre Unterstützungssystem für geflüchtete Menschen (mit Behinderung) sieht eine solche Leistung bisher nicht vor. Dafür bedanken wir uns herzlich bei der Robert Bosch Stiftung.

Aufgrund des großen Bedarfs wird das Projekt im Jahr 2018 fortgeführt und nun vom Integrationsfonds der Stadt Hamburg mit einer Vollzeitstelle finanziell unterstützt. Das Hauptziel des Projekts ist die Überführung in das deutsche Hilfesystem, zum Beispiel in die Eingliederungshilfe.

Begleitung und Überführung von geflüchteten Menschen in das Hamburger Hilfesystem

Das Projekt Flucht UND Behinderung richtet sich an alle geflüchteten Menschen mit (Anzeichen von) Behinderung in Hamburg, unabhängig vom Aufenthaltsstatus und Herkunftsland. Zurzeit werden etwa 30 Klienten aus verschiedenen Ländern (zum Beispiel Syrien, Russland, Afghanistan, Irak und Iran) mit unterschiedlichsten körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen betreut. Klienten mit rein psychischen Problematiken verweisen wir an andere Träger mit spezialisierter Kompetenz.

Die Betreuung und Überführung der Klienten in das Hilfesystem umfasst sehr viele Bereiche ihres Alltags: Begleitung zu Behörden, Ärzten, Krankenversicherungen; Kontaktaufnahme zu Förder- und Inklusionsschulen oder -kindertagesstätten; Suche nach speziellen Sprach- und Integrationskursen; Unterstützung und Beratung bei der Suche nach barrierefreiem Wohnraum; Antragsstellungen für Hilfe zur Pflege und/oder Eingliederungshilfe.

Die Lebenshilfe Hamburg legt 2018 mit dem Projekt Flucht UND Behinderung einen Schwerpunkt der Arbeit auf die Verbesserung der Lebensrealität von geflüchteten Menschen mit Behinderung. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr!

Ansprechpartner:

Waldemar Diener
Telefon: (040) 689 433-20
E-Mail: Waldemar.Diener@lhhh.de