Hilfe bei Verständigungsproblemen beim Arzt und in der Beratung

Sprachmittler sind Menschen, die außer Deutsch noch andere Sprachen sprechen und sich in der Begleitung von Flüchtlingen und Migranten bei Terminen mit Ärzten und Verbänden engagieren. Sprachmittler sind auch Kulturvermittler.

Neues Modellprojekt

Für die ambulante Gesundheitsversorgung und Beratung von Menschen mit Behinderung gibt es seit Anfang Juni einen Pool für Sprachmittler. Das Modellprojekt hat der Verein „SEGEMI Seelische Gesundheit – Migration und Flucht“ in Kooperation mit der Lebenshilfe Hamburg und der Ärztekammer Hamburg konzipiert. Das Projekt läuft zunächst für ein Jahr. Verständigungsprobleme beim Arzt und in der Beratung erschweren oft erheblich die Versorgung der Geflüchteten. Gerade für Menschen mit Behinderung sind die Barrieren sehr hoch. Daher war das Interesse an diesem Thema auf einer Veranstaltung in der Ärztekammer Hamburg sehr groß. Mehr als 80 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung.

Axel Graßmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Hamburg, zeigte sich erfreut: „Wir sind positiv überrascht, auf welches Echo die Veranstaltung stößt. Es zeigt, dass der Bedarf an qualifizierten Sprachmittlern in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen groß ist.“

Sprachmittler beantragen

Ab dem 1. Juni 2018 können Mitarbeiter der ambulanten Beratung (von Geflüchteten oder Menschen mit Behinderungen) und ambulant tätige Ärzte beim Psychosozialen Beratungs- und Koordinations­zentrum SEGEMI einen Sprachmittler für die Beratung oder Versorgung von nicht Deutsch sprechenden Patienten beantragen. Das Modellprojekt wird gefördert von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen des Hamburger Integrationsfonds.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.segemi.org

Das Logo von SeGeMi